2. Etappe

Die zweite Etappe sollte über drei Tage gehen und bis Beratzhausen an der Bahnlinie Nürnberg-Regensburg führen. Das wären 120 km gewesen. Aber kurzum, ich erreichte nach genau 89 km den Bahnhof von Abensberg und beendete dort die Etappe. Warum gehe ich eigentlich im Flachland mit schweren Bergschuhen, und das mit dickem Rucksack in nahezu baumloser Gegend bei weit über 30 °C im Schatten? Ein Wasservorrat von einem Liter ist einfach zu wenig, und Nachfüllen konnte ich höchstens in Vorgärten, denn Bäche sind ausgetrocknet, Geschäfte gibt es auf dem Lande nicht mehr und die Gasthäuser sind, wenn überhaupt vorhanden, meistens geschlossen. Sollte ich nicht doch wieder mit dem Fahrrad reisen?

2. Tag       Dienstag, 15. Juli 2003

Am ersten Tag also erreichte ich mit der Bahn um 09:30 Uhr Markt Schwaben, den Endpunkt der ersten Etappe, und wanderte bei großer Hitze weiterhin in nördlicher Richtung. Zur Post in Eitting gab es zwei Weißbier. In Langenbach, gleich am Bahnhof, fand ich abends eine Pizzeria, blieb dort bis 21:45 Uhr und lief noch eineinhalb Stunden, um dann am Rande eines Maisfeldes in den Schlafsack zu kriechen. Immerhin schaffte ich an diesem Tag 41,6 km.


3. Tag      Mittwoch, 16. Juli 2003

Am nächsten Morgen ging es um 07:45 Uhr weiter. Es war wieder drückend heiß. Mittags gab ein Wäldchen Schutz und Gelegenheit für zwei Stunden Schlaf. Schließlich erreichte ich Leibersdorf, ging auf der Suche nach Essen und Trinken kreuz und quer durch den Ort, fand schließlich das Gasthaus, setzte mich dort auf die Terrasse und wartete, bis es geöffnet wurde. Das geschah gegen fünf Uhr. Ich wurde dort sehr freundlich aufgenommen, und die Wirtsleute und die nach und nach eintreffenden Gäste interessierten sich sehr für meine Reise. An diesem Abend ging ich nur noch ein paar Kilometer und legte mich am Rande eines Hopfenfeldes - ich bin in der Holledau - zur Ruhe. Hier waren weitere 22,2 km geschafft.

4. Tag       Donnerstag, 17. Juli 2003

Den letzten Tag dieser Etappe begann ich schon um 07:20 Uhr. In der Nacht hatte es einige Tropfen geregnet, und es war merklich kühler geworden. Früh fand ich sogar ein Geschäft, wo ich Hefeschnecken kaufen konnte, altbewährte Kalorienspender. Recht zügig ging es aber nicht voran. Gegen Mittag erreichte ich Siegenburg. Auf der Terrasse der Brauerei, auf deren Schornstein ein Storchennest ist, nahm ich eine frische Bratensülze zu mir.


Mir fällt auf, daß ich zum Essen auf dieser Reise immer sehr lange brauche. Liegt es an der Anstrengung oder vielleicht am Wassermangel? Ein zunächst sehr angenehmer Nieselregen kühlte mich auf der Weiterreise. Der Regen wurde stärker, und ich mußte den Poncho überziehen. So erreichte ich Abensberg, den vorläufigen Endpunkt dieser Reise, denn Abensberg hat einen Bahnhof, den ich gegen 15:20 Uhr erreichte. Nach wenigen Minuten kam der Zug nach Ingolstadt. Von dort ging es über München und Holzkirchen nach Heufeld. Kurz vor 19 Uhr war ich wieder zuhause. Heute bin ich 25,2 km gegangen.

 

Die gesamte Etappe ist wieder grün eingezeichnet und [hier] herunterzuladen.