3. Etappe

Die Planung einer Etappe läuft so ab, daß die Luftlinie zum gewünschten Ort durch Einfügen von zusätzlichen Wegpunkten an Fluß- und Autobahnübergängen sowie sonstigen Hindernissen wie Truppenübungsplätzen erweitert wird. So liegt ein Wegpunkt an der Fähre über die Donau bei Kloster Weltenburg, wo es das gute dunkle Bier gibt.

5. Tag        Samstag, 30. August 2003

Schon am Vorabend fuhr ich um 17:12 Uhr von Heufeld über Rosenheim und München nach Ingolstadt, um von dort Abensberg, den Ausgangspunkt der nächsten Etappe zu erreichen und vielleicht noch eine Stunde zu gehen. Da leider unsere schöne Bahn nach Art der Dritten Welt geführt wird, verdoppelte sich die Fahrzeit, ich verpaßte den Zug und mußte in Ingolstadt bleiben. Dort ist ein schöner Park gleich beim Bahnhof.

Zum Glück wurde ich so rechtzeitig wach, daß ich den Zug nach Abensberg um 06:10 Uhr erreichte und dort schon eine halbe Stunde später loswandern konnte. Schwierigkeiten bei der Navigation - ein Teil der Route war vor dem Laden verrutscht - ließen mich in einer Siedlung zweimal verlaufen. Als ich um 09:15 Uhr in Weltenburg ankam, schien sogar die Sonne.


Nach gebührender Stärkung überschritt ich die Donau.

Gegen Mittag erreichte ich - oft weglos - das Altmühltal. Ein leichter Regen begann, der sich zwischendurch in ein Gewitter steigerte und nach drei Stunden aufhörte. In Hemau, Ankunft 18 Uhr, machte ich zwei Stunden Pause, um dann noch eine halbe Stunde weiter zu gehen. Ein Kiefern- und Fichtenwald nahm mich auf. Immerhin lief ich heute - mit leichteren Schuhen - 41,6 km.

6. Tag        Sonntag, 31. August 2003

Erst kurz vor neun Uhr ging es weiter. Kurz hinter Parsberg, bei einer Scheune, konnte ich meine Sachen weitgehend trocknen und erreichte gegen drei Uhr Velburg, wo es in der 'Post' ein Schnitzel gab. So konnte ich noch bis kurz vor acht Uhr weiter gehen, um mich auf einem begrasten Weg hinzulegen. Die Nacht war sternenklar, und man konnte sogar die Milchstraße sehen. Ich fror etwas und muß wohl die Isomatte wieder mitnehmen. An diesem Tag schaffte ich 35,3 km.

7. Tag        Montag, 1. September 2003

An diesem Morgen wusch ich mich erstmal von Kopf bis Fuß, denn ich habe jetzt maximal zwei Liter Wasser dabei. Auch die frische Wäsche fühlte sich gut an. Dieser Tag war nahezu trocken, und nachmittags schien die Sonne


In Kastl gab es Leberkässemmeln. Ich plane jetzt die Strecken so, daß ich mich ab und zu verpflegen kann. Das geht nur in größeren Ortschaften. Diese Städtchen sind überhaupt sehr schön, man kommt sonst nicht hin. Die Gegend ist jetzt nicht mehr so flach und meist bewaldet. Gelegentlich geht es steil bergan. Ich glaube, ich bin jetzt in der Oberpfalz.

Kurz nach vier Uhr kam ich nach insgesamt 108,5 km am Bahnhof von Neukirchen an. Heute ging ich nur 31,6 km. Die Zeit bis zur Abfahrt des Zuges um 17:25 Uhr nominal überbrückte ich in der Bahnhofswirtschaft. Zum Glück wartete der Zug nach München in Regensburg, denn es gab wieder eine kräftige Verspätung. So erreichte ich kurz nach zehn Uhr meine Hütte.

 

 

Die ganze Etappe ist wieder grün eingezeichnet und [hier] herunterzuladen.